Wirtschaftsfränkisch
Für alle Nicht-Oberfranken hier nun ein paar gebräuchliche Formulierungen – hin und her – aus oberfränkisch-bodenständigen Wirtschaftskreisen, zum Kennenlernen quasi:
Begrüßung, Gast zu Wirtshaus, Wirtshaus zu Gast: Griß Gott! (So sagt man eben …)
Bedienung: Wos grieng mer denn? (Was kriegen Sie, hätten Sie denn gerne?)
Gast männlich: Ich griech a Bier! (ich kriege, hätte gerne ein Bier!)
Alternativ: Ich griech a Bleifrei’s! (bleifreies … alkoholfreies Bier)
Alternativ: Ich griech a Wasser, a gruß’! (eine Flasche Mineralbrunnen)
Gast weiblich: Ich griech a glaans Bier (ein kleines Bier)
Alternativ: Ich griech an Kaffee (einen Kaffee)
Daraus resultierend, Bedienung: Meeng mer a Dassn, a Kännla odde a Häfferla? (Möchten Sie eine Tasse, ein Kännchen oder einen Pott)
Gast kindlich: Ich griech a Limo (eine Fruchtlimonade)
Alternativ: Ich griech an Spezi (ein Limonade-Cola-Gemisch)
Bedienung: Meeng mer nuch aans? (Möchten Sie noch ein Getränk bestellen?)
Gast: Ich griech nuch aans (Ich hätte gerne noch ein Getränk, bitte)
Bedienung: Mach mer aweng Urlaub? (Sind Sie Urlaubsgast?)
Gast weiblich: Wu ko me’ denn do? (Verzeihung, wo ist hier die Toilette?)
Bedienung: Meeng mer wos ze essn? (Darf ich Ihnen die Speisenkarte bringen?)
Gast: Hom mer wos ze essn do? (Bitte bringen Sie mir die Speisenkarte)
Bedienung: Hom mer scho wos gfunna? (Haben Sie schon gewählt?)
Gast weiblich: Für mich bluß an Gluuß! (Zwei Klöße werde ich wohl nicht schaffen)
Bedienung: Schmeggds? (Sind Sie zufrieden bzw. Warum essen Sie nicht?)
Gast: Hom mer aweng a Beschdegg do? (Am Tisch fehlen leider Messer und Gabel)
Bedienung: Felld nuch wos? (Alles soweit in Ordnung?)
Gast: Aweng a Sooß nuch! (Bitte noch etwas Soße!)
Bedienung: Obocht! (Bitte achten Sie auf Ihr Glas!)
Gast: Hom sa vielleicht an Hodern do? (Hätten Sie eventuell ein Reinigungstuch für mich?)
Bedienung: Wardn Sa, des mach ich scho! (So kommt es, wenn man nicht aufpasst)
Gast: Mir meechertn zohl’n! (Fräulein, die Rechnung bitte!)
Bedienung: An Momend! (Sie werden doch wenigstens noch eine Viertelstunde Zeit haben!)
Gast: Hallo, zohln mecht mer! (Wir wollten eigentlich den Heiligabend zuhause verbringen!)
Bedienung: (unterm Z’ammrechnen) Wor des alles? (Mehr hatten Sie nicht?)
Gast: Die zwanzich Cent loss mer aufgeh’ (Eigentlich wollte ich nicht gleich das halbe Wirtshaus kaufen)
-psg-