Die Autonummer
Die Tante Betty, die fährt alla Woch’n Samstoch frieh
do is der Wochenmarkt om Marktplotz und do muss sa hi’
net, dass sa do vill Geld ausgibt, des braucht die Tante net
amend aweng an Kupfsolot oder a Ent’nfett
Der Tante gfällt halt des Gewerch, denn wie ko’s annersch saa
die Bauern sen do in der Stodt, die Gärtner kumma aa
a poor kennt sa scho johrelong, mit denen werd gewaaft
und zwischen nei, do werd sich nuch om Stond a Brotworscht kaaft
Su stit sa do om Rathauseck und schaut aweng im Kreis
do quietscht vem Barkplotz driem a Auto und dann schreit a Preiß
Mein Auto, Hilfe Polizei, mein Auto, das ist weg
und scho sen um den orma Moo do zwanzich Leit om Fleck
Nooch ung’fähr aaner Vertlstund kummt a Tatü Tata
es Bolizeiauto hält o’ und aus steig’n Stück’ra zwaa
der Moo, dem’s Auto gstulln worn is, rennt ihna gleich entgeg’n
die Tante Betty, die will freilich etzet aa wos seh’n
Su git sa a poor Schrittla hi’, dass ihrer nix entgitt
und hört grod, wie der Preiß do sogt: Die Dame sah was mit!
Schon zeigt er mit’m Zeigefinger, wen er damit maant
die Tante Betty denkt sich: Hätt ich des etz bluß geahnt
Der Polizist kummt auf sa zu – wos gschehn is, des is gschehn
und frocht die Tante Betty freundlich: Hom Sie do wos g’sehn?
Weil der Schandarm su freundlich is, drum wird ihr Mut gestärkt
so sagt sie: Ja, die Autonummer hob ich mir gemerkt!
Hautverträchlich
Die Oma, die hot heit Besuch
die Kinnerla sen do
die Schwiegertochter und der Sohn
des Enkela, no scho
Do frocht die klaana Edeltraut
„Oma – wal ich dro denk
mir hom der doch zen Weihnochtsfest
a Klo-Berscht’n nei g’schenkt
Host sa denn scho amol gebraucht?“
Die Oma socht: „Glaub’s mir
einmal benutzt – ich ließ es sein:
Papier bleibt halt Papier!“
-psg-