Für den Hund

Ein Marktflecken im Frankenwald. Eine einheimische Dame reiferen Alters betritt das örtliche Haushaltswarengeschäft., in dem man vom Kaffeehäfferla über Putzrasch, Toilettenbürste und Suppenteller bis hin zum Unterhosengummi alles für den Bedarfs- wie Notfall bereit hält.

Nach einem neutral freundlich in den Laden gesprochenen „Griß Goood!“, auf das in regional-üblicher Weise erst einmal nichts erwidert wird, durchforstet die Kundin in wohltuender Stille fünf Minuten lang interessiert mit Blicken die an drei Wänden angeschraubten Ausstellungsregale. Gespannt folgen ihr die Augen der hinter der Ladentheke festgenagelten wie taubstummen Verkäuferin.

Als die Kundin in wohltuender Stille, unterbrochen lediglich vom Zischen der Zentralheizung, weitere fünf Minuten später auch das Mittelregal im Raum zur Hälfte begutachtet hat, kommt abrupt Leben in die Salzsäule neben der Kasse.

Verkäuferin: Mecht mer wos?
Kundin: Ich braichert a nei’s Fressschüssela für unnern Hund.
Verkäuferin, eilt gemessenen Schrittes (welch wundersame Wandlung) hinter der Theke hervor: Wart’n Sa amoll.
Kundin: Sie brauch’n sich fei kana Umständ ze mach’n.
Verkäuferin: Naa, des macht nix. Wos such’n Sa?
Kundin: A nei’s Fressschüssela für unnern Hund.
Verkäuferin: Hom mer scho wos gfunna?
Kundin: Naa.

Verkäuferin, bückt sich sogar und zieht im unteren Regal hinter einem Stapel Schafwollsocken Größe 44 – 48 einen Fressnapf hervor: Schaua Sa, do hom mer wos, do stit zegor drauf „Für den Hund“.
Kundin: Suwos brauch ich obber net.
Verkäuferin: Worum?
Kundin: Mei Moo kennt sein eig’na Teller und unner Hund ko eh net les’n.

Das zieht sich hin

Der Kunz (Konrad) hot om Stammtisch ven Russlandfeldzug erzillt und dass sa bis auf Russland domols ze Fuss geloffn sen.
Hot der Nochber, der Sepper, gsogt: „Bis Neiamark gits scho, obber dann ziecht sichs scho aweng hi, gell?“

-psg-

zurück zur Hauptseite