Die Molkerei auf der Bounty (Eine süße Geschichte)

Käpt’n Cadbury stand mißmutig am Ruder der Bounty und sah über die ferne Confiserie des Nougatlantik. Weit und breit kein Lindt, der Bug pflügte eincremig durch die Wellen und ein paar Mövenpick entschwebten himmelwärts in Richtung Mars. Wie schön war es doch vor Wochen – waren es bereits Monate? – bei Katjes und Milka auf Punica. Sehnsüchtig dachte er an deren Ferrero Küsschen. Wenn doch durch die Luft so eine Toffee Fee zu ihm käme …

Statt dessen durfte er sich hier auf der Bounty mit diesem Ballisto herum ärgern. Fishermen’s Friends seien sie, hatten sie anfangs gesagt. Wenn er das nur geantjes hätte! Honig ums Maul herum geschmiert hatten sie ihm, und er als Humana Mensch hatte ihnen natürlich geglaubt. Wie aus der Torte gewachsen stand Schiffsjunge Heinerle plötzlich neben ihm, der einzige, dem er noch vertraute.

„Was ist los, Mon Cherie“, fragte Käpt’n Cadbury.

„Die Aachener Printen wollen eine Molkerei anzotten. Sie haben gesagt, wenn sie nicht bis After Eight ein paar Smarties unter Deck haben, vernaschen sie mich.“ „Das ist ein Storck Stück“, erwiderte Käpt’n Cadbury. „Und außerdem wollen sie mehr Piasten. Wir können ihnen doch keine Duplo Heuer zahlen!“ Heinerle war marzipanisch.

„Ha – nu ta wollen wir doch mal sehen“, brummte Käpt’n Cadbury, machte das Ruder fest, nahm seinen Dickmann vom Haken und pfiff Wolf Bergstraße. Dann stürmte er unter Deck in den Mannschaftsraum. „Was ist los, ihr Milchschnitten? Ihr wollt eine Molkerei anzotten?“ Dabei schwang er angriffslustig seinen Dickmann und auch Wolf Bergstraße fing an zu backen.

„Ja, wir machen eine Molkerei!“ Raffaello’s Schweinsöhrchen zitterten verhalten. „Nicht nur, dass dein Smutje jeden Tag den gleichen Kitkat auf den Stracciatella bringt, an dem wir herumkakaoen. Wir haben auch seit Wochen keine Piemont-Kirsche mehr geseh’n. Ich will endlich wieder mal so eine Praline in den Armen halten – allein wenn ich dran denke, wie ich an ihrer Verpackung nestlé … da werd’ ich zum Storck Riesen!“ Die anderen Giotto gröhlten zu zentis: „Wir wollen Ritter Sport, wir wollen Ritter Sport!“

„Seid ihr denn alle Hipp geworden?“ brüllte Käpt’n Cadbury. „Ihr geht mir auf den Keks, ihr Crispies! Wer eine Molkerei auf meiner Bounty anzottet, dem hau ich auf die Oblaten und zieh ihm die Schwartau ab, dass es kracht! Ihr Snickers denkt wohl, ich twix mich allein da ab und ihr dreht mir eine Langnese? Passt bloß auf, sonst gibt’s was auf die Waffel!“

Mit einem Mal war es grabesstill. Man hörte nur das Rocher der Wellen und das Tic Tac der Uhr. Raffaello schluckte: „Aber Käpt’n Cadbury, wir möchten doch nur endlich wieder Coppenrath & Wiese sehen, Südmilch, ein Plätzchen im warmen Krokant, den Smarties nachschau’n, das Lachen von Kinder pingui! Ist das zu vivil? Sind das nicht Werther’s Echte?“

Käpt’n Cadbury hatte sich beruhigt. Zartbitter fragte er: „Und sonst wollt ihr nichts? Wolltet ihr nicht mehr Piasten? Wolltet ihr nicht Heinerle vernaschen?“ – „Das waren doch Kamelle. Wir gehen dem Wicklein doch nicht an die Prinzenrolle. Eine Yogurette ist uns lieber!“ „Und wie steht’s mit den Piasten?“ – „Nun ja, so ein Haribonus wäre schon bahlsen fürs Konto …“

Käpt’n Cadbury überlegte. „In einer Woche treibt uns die Nordmilch auf dem Milky Way zu den Choco Crossies. Dort bekommt jeder seinen Zucker, und wer mit mir weiterschöllern will, einen Zwieback obendrein. Ist das Konfekt?“ – „Konfekt!“ rief die Mannschaft wie aus einem Mund. „Und dem Smutje werde ich jeden Nutella vanhouten, wenn er wieder Kitkat serviert!“ – „Konfekt!“ brüllte die Mannschaft. „Merci!“ Das war das Ende der Molkerei auf der Bounty.

Die Mannschaft begann wieder ihr Stollwerck, und Käpt’n Cadbury lauschte am Ruder dem Rocher der Wellen. Heinerle las in Roseggers „Als ich noch ein Waldbaur-Bub war“, und ganz weit oben rief ein Mövenpick sein vertrautes „Biskuit, Biskuit!“ …

-psg-

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