Augensprache
Ve Coburg bis Bamberg, ve Lutscht bis Rehau –
wos sicht mer im Fernseh? Oberfranken-TV
in Hof sen die Studios, im Kobel kost säing,
wos jed’n Dooch is in unn’rer Haamet do gschäing
Die Moderator’n, die sen jung und agil –
ganz klor, jemond ält’rer, der wär do senil
und Fernseh fürs Altersheim will mer net mach’n,
obwuhl aa die Junga mit Zoh’krona lach’n
Do wor um ve Presseck der Helmut ganz forsch
und denkt sich: Worum net, do leckst mich am Orsch
ich ko doch aa red’n und schau net schlecht aus:
Ich bewerb mich ben Fernseh – amend kimmt wos raus
A Bassbildla und a poor Zaal’n zer Bost nei –
a poor Dooch drauf Antwort: „Wir laden Sie ei’
a Casting, des mach mer mit Ihnen komplett,
kummes ze uns noch Hof – blußner Spes’n gib’s net.“
Der Helmut, der git also schee zen Friseer,
rasiert sich und duscht, sucht na Deostift her
a fescha Montur, socht sich „Ich bi’ der Größta!“
Dann schmeißt er sich nei in sein alt’n Ford Fiesta
Ben Fernseh in Hof – ja, wos soll mer do sog’n –
die Oberfrank’n-TV-Leit, die sen wie derschloong
der Helmut, der is echt a Naturtalent –
wie kummt’s, dass na Helmut bis etz kaaner kennt?
Su kricht denn der Helmut die besten Kritiken –
der Einstieg ben Fernseh, der scheint echt ze glück’n
„bluß aans“, socht der Fernsehscheff, „gfällt mer nuch net
dei links Aach, des zwinkert – maanst, des kriggsta nuch weg?“
„Des is, wenn ich Stress ho“ maant der Helmut leichther
„a klaans Aspirin, und dann zwinkert nix mehr!“
So wor des in Ordnung, der Helmut genumma
und sei erschter Tooch als Moderator is kumma
Su alles in allem hot’s gut funktioniert,
bluß zen Schluss hot sei Aach doch a wengla vibriert
der Fernsehscheff denkt „Etzert braucht’s Aspirin –
bestimmt is im Helmut sein Kuffer wos drin“
Macht auf und dann kricht er sein Mund nimmer zu,
denn wos er do sicht, brengt na ganz aus der Ruh
a Aspirinschochtl wor zwor dinna geläing,
ober sunst wor’n ball tausend Pariser ze säing
Die Sendung wor rum, frocht na Helmut sei Boss
„No, Scheener, be die Weiber ko’s d’ scheinbor aa wos?
Des sen doch bestimmt oo die taus’nd Pariser,
die do in dein Kuffer sen, Helmut, du Süßer!“
Der Helmut, der schaut aweng unglücklich her
„Die Sach’ is ganz annersch, dass ich’s dir erklär:
Sti du amol in der Abodeegn do drin –
zwinker dann mit’n Aach und verlang Aspirin …“
-psg-