Rasenmäherkonzert

Samstagmorgen, Wochenende,
endlich früh ein Stück mehr Zeit
fünf Minuten länger liegen
ham noch niemanden gereut

Überm östlichen Gebirge
steigt die Morgensonne hoch
und die ersten Honigbienen
kriechen aus dem Einflugloch

Auf dem Dachfirst eine Amsel
flötet Morgenmelodien
in der Küche gurgelt duftend
Dampf durch die Kaffeemaschin’

Friedlich hörst du auf die Stimmen,
die die Welt des Waldes singt
durchs gekippte kleine Fenster,
das dir gute Frischluft bringt

Da durchbricht ein Klack die Ruhe
und ein TTTuckern dddringt ans Ohr
sttttteigert hhhhhustend sich zur Rrreife,
bis er rrrrrrund läuft, der Motor

Schon errrwacht ein zweites Brrrummen
aus der nachbarlichen Ruh
und ein keckes, freches Ssssummen
mischt sich obenauf hinzu

Wartet nur, ihr schnelle Truppe,
zwei Minuten noch vielleicht
kurz noch meine Morgensuppe,
die just durch den Filter schleicht

In den Schuppen will ich eifern,
zieh den Mäher an das Licht
und dann will ich mit euch geifern,
bis der letzte Grashalm bricht

Bürokrakie

O Heil’ger Sankt Bürokratius, du schenkst uns Gunst im Überfluss
du überwachst uns um die Uhr, natürlich deine Bürger nur
mit Unterwelt in Diskotheken, da magst dich scheinbar nicht anlegen
und gegen Drogenmacht im Staat steht – scheinbar – auch kein Geld parat

Dafür denkst du, es wäre besser ein Waffenschein auf Küchenmesser
für Rasenmäher obendrein vielleicht auch noch ein Führerschein
für Hobbygriller Kursgebühren, wie man ein Grillbesteck muss führen
den Ablass-Ausweis bald für Männer, dass sie im Steh’n noch Pinkeln könna

Auf die rektalen Körperbeben Emissionssteuern zu erheben
das wär für dich schlicht ein Genuss, o heil’ger Bürokratius
doch wenn’s drum geht den Bürger schützen, sieht man dich aus dem Zimmer flitzen
und von all deinen Bürokraken sieht man nur noch die Hinterbacken

-psg-

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