Aaner ve uns

Der Korla ist ein guter Mensch, vor allem sehr beständig
was sich an jedem Tag beweist, denn er ist laufend brändig
die Zunge schwer, die Beine schlabbert, ziecht er durch die Stadt
zu sehen, ob’s nicht in a’m Eck noch was zu trinken hat

So schlurft er durch die Hinterhöf und durch die dunklen Gässla
für ihn kummt jedes Naagla recht, aus Flaschen, aus a’m Fäßla
und alle Restbehälter untersucht er auf sein Wohl
denn meistens find’ sich in dem Wust ein Restla Alkohol

So macht er an Container auf, glotzt nei a bärtig’s G’sicht
der guda Korl derschrickt, dass fast sei Herz an Kaschper kricht
seit zeha Johr, do hot er nimmer nei an Spiegel g’schaut
drum denkt er etzet werklich, dass na ve an Tuut’n graut

Um Himmlswilln, do is aans gfreggt, do liecht a tuuter Moo
im nächstn Moment sichst na Korl, wie er nuch renna ko
er läfft und läfft und do om Eck stit grodner a Schandarm
ze dem, do schnauft der Korla hi’ und packt na oo sei’n Orm

Herr Kommissar, Herr Kommissar, kummes ner gleich mit mir
do liecht a Tuuter im Container drüb’n in ihr’m Revier
der Polizist rennt mit zerück, macht auf des Deckelblech
schaut nei und schreit: Um Gotteswill’n, des is’ ja a Kolleg’!

Bundgeschädigt

Der Hans is’ mit sei’m Wehrdienst fertich, Bundeswehr ade
sei Freindin om Kasernator socht „Hans, des is su schee
sulong worscht fort und etzert hob ich endlich dich bei mir.
Wos mach mer denn, mei Guder?“ Nimmt der Hans sa nei’s Visier

„Do driem is a Hotel, mei Schatz, wos glabst, wie’s tut in mir
zwaa Woch’n lang scho frei’ ich mich heit auf die Nocht mit dir …“
Ganz knutschert miet’n sa sich ei und wos denooch passiert
no ja, des braucht mer net beschreim, wall des kan’n int’ressiert

Zer mitt’rer Nocht krakeelt a B’suffner auß’n wie a Stier
Der Hans fährt huch: „Verdammt, ich glab dei Freind stit vor der Tür!“
Do heert er, wie sei Herzblott murm’lt, halber nuch im Draam
„Hob ner ka Angst, der is ben Bund, su schnell kimmt der net ham!“

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