Beim Chinesn

Als Oberfranke bist du ja Bieromane und Brotworschtjunkie von Haus aus. Und als Erfinder des sogenannten MacToTheRoots – des is a gscheita Scheibn ruuter Pressock zwische zwa Wienerschnitzel gezwickt – schwörn mer auf wertvolle Ernährung: Gänsbrüst, Diät-Häxla, Kreefleisch – niemals Kaviar, wenns kan gibt und aa net jed’n Tooch des indonesischa Zeich, wu zwaa Knäppela Rindfleisch und a zammgebräcklts Rührei in an Pfund Reis Versteckeles spiln. Nasi Goreng haßt des – und eigentlich werd der des Nasi scho’ gor eng ve den Zammkratzich, su wie des ausschaut.

Obber die fernöstliche Küche is ja für uns Oberfranken wos ganz speziell’s und stillt quasi den Fernwehhunger gleich mit. Denn außer im Tross vem Stoiber oder als Jubilar Sechzig Johr Raiffeisensporbüchla kummst ja nie im Leb’n noch Peking. Also fährt mer zen Wok-Schwenker nei’n China-Gadd’n und haut sich na Bauch vull.

Des erschta Mol denkst dich sabbt a Gaul, wennst nei den Tempel der tausend Kostbarkeiten neistolperscht. Net gor nuch, dass sa der an ruutn Teppich ausleeng. Do rammt dich ka Bedienung na Ellerbuung nei die Seitn, do raunzt dich ka Kellner o’. Und a Danda Betti, die wu aus der Kichntier rausschaut und sich erscht über die Nosn und dann die Händ oo der Kiddlscherzn oowischt, suchst aa umersunst.

Dein Plotz zeicht der a blutjungs Madla, wu’s d’ maanst, die is erscht aus der Schul rauskumma. Vil is net dro o derer. Und dass sa scho zwaa Kinner hot, des siggst erscht später ben Hamgeh. Obber etz gits ja erscht lus.

Be die Getränke kennst dich ja aus, a Bier! Naa, Tee trink mer blus wemmer die Schnaubn hom … Dann fängst oo ze les’n – eine Speisekart’n wie a Fortsetzungsroman. Und oo die Noma musst dich aa erscht gewöhna. Wan Tan Suppe. No ja – wann, dann halt scho. Mit der Szechuan-Ent’n host es als Gebissträger vorm Ess’n scho schwer, wal’s der ben Buchstabier’n die Zäih noch vorna schibbt. Und ben Chop-Suey –Bestell’n is amol meiner Kusina neber mir die Brück’n nei’s Glos gfall’n. Des hot der vielleicht gspritzt.

Also lieber dann über die Nummer bestelln – sechsefuchzich, Schweinefleisch, süß-sauer mit Reis, obber des hä’st aa su aussprechn könna. Aufs Mit-Stäbla-Ess’n verzicht’ ich gern, wal do verhungerscht ja, wennst do a jeds Reiskörnla aufspießn wollerscht. Und aufs erschta Mol triffst ja aa net immer.

Etz bist sott und meggst zohl’n, traust dich obber net laut „Bedienung“ ze schreia. Die sen ja su freindlich do. Su freindlich. Fei werglich orch freindlich. Und ruhich is. A leisa Musik. Tjang. Ziang. Tampong – odder su ähnlich halt. Und do kummt dann des Madla mit an Schnäpsla nuch und an Legger fürn Gunga. Und Glückskekse hot sa fei aa nuch debei. Also, ich will ja nix soong, obber – nä …?

Des Schnäpsla is aweng leicht, chinesisch halt. Und mit die Keksverpackungen mach mer an Haufn Sauerei aufm Tisch. Deham geberts des fei net! „Lachen wird ihr nächstes Erlebnis sein“ stit auf mein Glückskeksbändla drauf. Und genausu kummts aa, denn wie mer ausm China-Gart’n naus sen, sabb ich vull nei su aaner Lachen nei. -psg-

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